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ZURICH

 

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Das älteste Indiz für den Namen Zürich in seiner lateinischen Form stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und ist auf einem Grabstein zu lesen, der 1747 auf dem Lindenhof in Zürich gefunden wurde. Auf diesem Stein wird mit der Bezeichnung STA{TIONIS} TURICEN{SIS} auf eine römische Zollstation Turicum hingewiesen. Die Herkunft des Namens ist nicht endg  zum keltischen Personennamen Tūros

Die bekannten frühmittelalterlichen lateinischen Namensformen für Zürich sind Turigum (807),T(h)uregum und Thuricum (898). Der erste Beleg für eine deutsche Namensform, nämlich iurichi, erscheint im 7. Jahrhundert beim Geographen von Ravenna; später finden sich Schreibungen wie Zurih (857) und Zurich (924). Im zürichdeutschen Dialekt heisst die Stadt Züri [ˈt͡sʏrɪ]. Der vor allem im 17. und 18. Jahrhundert verwendete Name Tigurum war eine zeitgenössische Neuschöpfung und sollte auf die Tiguriner verweisen, einen Teilstamm der Helvetier.

 

Die ersten bekannten Siegel des Stadtrates von Zürich hängen an zwei Urkunden von 1225 und 1230. Sie tragen die Umschrift SIGILLUM CONSILII THURICENSIUM und führen die beiden Stadtheiligen Felix und Regula aus der Thebäischen Legion. In den Händen tragen sie ihre Köpfe, die von einem Nimbus umgeben sind. Sicher ab 1348 tritt noch Exuperantius, der Diener von Felix und Regula, zum Stadtsiegel hinzu. Die definitive Umschrift dieses Siegels lautet SIGILLUM CIVIUM THURICENSIUM. Die Stadtgemeinde Zürich führt seit 1798 in ihrem Siegel den schräg geteilten Schild, überhöht von einer Mauerkrone, mit einem oder zwei Löwen als Schildhalter

Das Stadtwappen, der von Silber und Blau schräg geteilte Schild, ist zum ersten Mal auf einem Siegel des Hofgerichts Zürich von 1389 nachgewiesen. Sicher belegt ist die bis heute gebräuchliche Fahne erst seit 1434. Auf den Münzen und Stadtansichten von Zürich war der Wappenschild der Stadt ursprünglich vom Reichswappen und der Reichskrone bekrönt. Der Wappenschild wird seit dem 15. Jahrhundert von zwei Löwen gehalten. Zuweilen halten die Löwen je ein blau-weisses Banner, wobei eines die drei Stadtheiligen zeigt. Gegen 1700 fallen Reichswappen- und krone weg, während die Löwen als Schildhalter bleiben. Der Löwe wurde als «Zürileu» zum Zürcher Wappentier. Das aktuelle Wappen der Stadt zeigt den schräg geteilten Schild, überhöht von einer Mauerkrone, mit zwei Löwen als Schildhalter.

Die Stadt Zürich war sowohl königliche wie herzogliche Münzstätte. Die älteste urkundliche Erwähnung der Münzstätte stammt aus dem Jahr 972, die älteste Münze ist ein karolingischer Denar mit der Aufschrift LUDOVICUS REX, RS. HADTUREGUM. König Heinrich III. verlieh im 11. Jahrhundert auch der Fraumünsterabtei das Münzrecht. Ihr Münzbann umfasste den Zürichgau und das Gebiet um den Walensee bis Sargans, die Innerschweiz bis zum Gotthard, den Aargau bis Huttwil und den Thurgau bis zur Mur. Die Münzen, die in Zürich geprägt wurden, weisen verschiedene Symbole und Beschriftungen auf. Die Fraumünsterabtei prägte nur Pfennige, die zuerst viereckig, dann nach 1400 rund waren. 1524 ging das Münzrecht der Abtei an die Stadt über. Dieser hatte König Sigmund 1425 bereits das Münzrecht bestätigt. Ab dem 16. Jahrhundert erschien das Wappen der Stadt mit dem Reichswappen auf den Münzen, etwa auf dem Zürcher Taler und dem Dukat, teilweise bereits mit den beiden Löwen als Schildhalter. Die Umschrift lautete MONETA TURICENSIS CIVITATIS IMPERIALIS. Später verschwand das Reichswappen und die Umschrift änderte in MONETA REIPUBLICÆ TIGURINÆ. Der Zürcher Schild wurde nun von einem oder zwei Löwen gehalten, der einzelne Löwe hielt entweder ein Schwert oder eine Reichsapfel. [1]Auf der Kopfseite wurden meist entweder Ansichten von Zürich oder Sprüche aufgeprägt, etwa DOMINE CONSERVA NOS IN PACE, IUSTITIA ET CONCORDIA oder PRO DEO ET PATRIA. Die selbständige Münzprägung der Stadt Zürich endete 1798. [2]

 

 Stadtsiegel 1347

 

Die früheste Darstellung des schräg geteilten Schildes findet sich auf einem Siegel des Zürcher Hofgerichtes vom Jahre 1389. [3]

 

Zürcher Setzschild,  1440

Schwarzer Adler auf Siber statt das Reichswappen

Coll Schweizerische Nationalmuseum

 

Die Expansion der Stadt Zürich führte zum Konflikt mit Schwyz am oberen Zürichsee über die Kontrolle der Grafschaft Uznach, der Grafschaft Sargans und der Herrschaft Gaster, der im Alten Zürichkrieg mündete. Zürichs Bürgermeister Rudolf Stüssi erklärte 1439 Schwyz den Krieg. Die übrigen Eidgenossen unterstützten dabei Schwyz, weshalb Stüssi 1440 auf einen vorläufigen Waffenstillstand einwilligte. Stüssi verhandelte danach mit Kaiser Friedrich III. und erreichte die Zusage, Zürich gegen eine Rückgabe der Grafschaft Kyburg an Habsburg die Grafschaften Uznach und Toggenburg zu übertragen sowie militärische Unterstützung durch Habsburg. Nach dem neuerlichen Ausbruch der Feindseligkeiten erlitt Zürich in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl am 22. Juli 1443 eine Niederlage.

 

Zürcher Standesscheibe 1523

Die Schildhalter ohne parafernalia

 

1546

 

Standesscheibe Kloster Muri, 1557

Die Scildhalter met Fahne und Schwenkel und Schwert

 

Martin Schrot 1581

1616

Inventarnummer:MM916

Hersteller:Hans Jakob Nüscheler d. Ä. zugeschrieben

Datierung:1616

Ort:Zürich

Material/Technik:farbiges Hüttenglas mit Schwarzlot- und Silbergelb sowie blauen, grünen und violetten Schmelzfarben; rotes Überfangglas mit Ausschliff

Maße:mit Holzrahmen: D. 57 cm, T. 2,6 cm; lichte Maße: D. 52,3 cm

Marke/Inschrift:Esai 40 Cap. / Das wort Gotts blybet Eewigklich / Des soll der glöubig trösten sich / 1616 — Kyburg, Grüningen, Eglisouw [Eglisau], Wintterthur, Gryffensee [Greiffensee], Fryampt [Freiamt], Lauffen, Hegi, Pfyn, Meylen [Meilen], Rümlang, Stammen [Stammheim], Regensperg [Regensdorf], Hedingen, Bülch [Bülach], Ellg, Sax, Wynfelden, Nuwampt [Neuamt], Sellenbüren, Flunteren, Manidorf [Männedorf], Kilchberg, Dallwyl [Thalwil], Küsnacht, Wollishofen, Zollikon, Stäfen, Horgen, Wedischwyl [Wädenswil], Andelfingen, Stein, Maschwanden, Regenspurg [Regensberg]

Sammlung:Malerei bis 1800 und Glasmalerei

 

1712

 

1831

 

Das aus dem 14. Jahrhundert stammende grosse Staatssiegel sowie die Unterschriften von Bürgermeister und Staatsschreiber unter der Zürcher Kantonsverfassung von 1831. (Bild: Staatsarchiv Zürich, Bundesarchiv Bern).

 

 

Das jetzige Zürcher Wappen

 

 

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© Hubert de Vries 2021-02-18

 

 

 



[1] Die Löwe mit Schwer ist das Helmzeichen der Habsburger. Siehe auch:  De Nederlandse Leeuw.

[2] Wikipedia:  Geschichte de Stadt Zurich

[3] Mader, Robert Fahnen und Farben der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Kantone. St. Gallen 1942. Pp 39 - 42

 

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