TRIER
The Arms of the Archbishops (in
german) |
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Das Wappen des Erzbistums Trier ist ein rothes durchgehendes Kreuz auf weißem oder silbernem Felde. Das alteste vorkommen ist in die Wappenrolle Wijnbergen (n° 600) unter dem Inschrift “larchevesque de treiues”[1]. Es könnte daher ein erfindung Arnold II von Isenburg (1242-1259) sein. Allerdings ist es auch abgebildet auf dem Sekretsiegel des Erzbischofs Heinrich von Finstingen. Damals wurde ein ähnliches Wappen auch von den Tempelherrenorden verwendet sowie in die Königreiche England und Aragon und viele italienische Städte (Mailand zum Beispiel). Das rote Kreuz auf weißem Felde war vorher schon ab des 6ten Jahrhunderts das symbol der Reichsverwaltung der Päpstliche Gebiete. Somit kann es auch als das Wappen der Päbstliche Partei ins Reich gelten oder die direkt dem Pabst untergeordnete Herrscher. Bekanntlich war Arnold II von Isenburg dem Päbstlichen Partei zugetan und trat nach dem Absetzung Konrads IV für die Gegenkönige Heinrich Raspe, Wilhelm von Holland und Alfons X. von Kastilien ein, was ihm langanhaltenden Streit mit ihren Gegnern einbrachte. Anfangs wurde das Kreuzwappen von den Erzbischöfe auch im Kampf verwendet. Das heißt dass das Kreuzwappen die Erzbischöfliche Rüstung angehörte. Das ist zu sehen an das Bildniss Balduin von Luxemburgs aus die Kurfürstencyclus in Mainz, wo er in voller Rüstung abgebildet ist und das Kreuzwappen hält. Hier ist auch das Helmzier zu sehen das aus eine Bischofsmütze besteht. |
Der Kurfürst von Trier Aus der Mainzer
Kurfürstenzyclus, um 1330. Wappen mit lateinisches Kreuz. |
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Um 1300 wurde von Papst Bonifatius VIII (1294-1303) das persönliche Wappen in den Kirchlichen Heraldik introduziert was dann von viele anderen Kirchenfürsten nachgefolgt wurde. So kamen dann auch die Familienwappen der Erzbischöfe von Trier auf die Erzbischöfliche Siegel hinzu. Dies ist zu deuten als ein rein literarische Vermehrung da es unwahrscheinlich ist das die Erzbischöfe beide Wappen im kampf verwendet haben. Was erreicht wurde ist das an die Symbole der Behörden ein rein persönliches Element hinzugefügt wurde dass eine Persönliche oder Familienherrschaft ins Erzbistum symbolisierte. Somit war die Herrschaft von eine Amtliche zu eine Familiensache evoluiert. Zuerst waren das amtliche und das persönliche Wappen auf den Siegeln noch gertrennt aber in der zweite Hälfte des 14-en Jahrhunderts, wurden sie auf einem getheiltem oder geviertem Schild untergebracht. |
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Arnold II von Isenburg Heinrich von Finstingen |
1242-1259 1260-1286 |
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Das Wappen ist dokumentiert von die Wappenrolle Wijnbergen n° 600 mit die Inschrift “larchevesque de treiues” (der Erzbischof von Trier) und zeigt ein rothes Kreuz auf weißem Schilde. Es ist auch auf dem Sekretsiegel Heinrich von Finstingens. Æ Siehe Abbilding oben |
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Dieter Graf zu
Nassau |
1300-1307 |
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W.: Blau, mit Schindeln bestreut, ein
goldener Löwe. |
Dieter von Nassau war der Sohn des Grafen Walram von
Nassau-Wiesbaden und ein Bruder des Königs Adolf von Nassau. Schon frühzeitig
trat er in Mainz in der Dominikanerorden ein. Nach dem Tode Boemunds ernannte
ihn Papst Bonifaz VII. am 18. Jan. 1300 zum Erzbischof von Trier, ohne die
Wahl des Domkapitels abzuwarten. Dieses wählte am 26. Jan. 1300 Heinrich von Virneburg als
Erzbischof. Dieter war ein frommer Bischof, gelehrt und demütig. In seiner
Regierung wohlgesinnt, aber nicht energisch genug, konnte er es nicht
verhindern, daß der Adel und die Städte Trier und Koblenz die erzbischöfliche
Macht schmalerten. Die Martinskirche in Oberwesel dankt ihm ihre erhebung zu
einem Kollegialstift. Dieter starb 22. Nov. 1307 in Trier und wurde ohne
Geprange in der Dominikanerkirche
beigesetzt. (Handbuch
des Bistums Trier, 1952). |
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Balduin von
Luxemburg |
1307-1354 |
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W.: Neun mal getheilt von Silber und Blau, ein roter golden
gekrönter Löwe. |
Balduin von Luxemburg, 1307-’54, ein Fürst von
außergewöhnlicher Herrscherbegabung, entstammte dem luxemburger
Grafengeschlecht und war ein Bruder Heinrichs VII. Ende 1307 wurde er vom
Trierer Domkapitel zum Erzbischof gewählt und am 10. März 1308 in Poitiers
von einem Kardinal zum Priester und am darauffolgenden Tag von Papst Clemens
V. zum Bischof geweiht. Er war ein gewandter Staatsmann und Regent, gleich
ausgezeichnet durch seine Arbeiten in den Regierungsangelegenheiten wie durch
seine umsichtige Verwaltung und Beschützung des ansehnlich vermehrten
Kurstaates, sehr erfahren in geistlichem und weltlichem Recht, von tiefer
Frömmigkeit beseelt, untadelig in seinem sittlichen Lebenswandel und hochangesehen
als geistlicher Würdetrager. Dem Orden der Karthauser baute er ein neues Haus
bei St. Alban in Trier |
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und überwies ihm 1331 das verlassene Kloster auf dem
Beatusberg bei Koblenz. Von Zeit zu Zeit suchte er bei den Karthauser Ruhe und
Erholung und lebte als einfacher Klosterbruder in einfachem Gewand bei
einfachem Essen und Beteiligung am Chorgebet. Er schuf eine vorbildliche
Registratur und ein ausgezeichnetes Archiv und hinterließ kostbare Sammlungen
urkundlicher Überlieferungen. Mehr als ein anderer Bischof seit Albero hat er
sich um die trierische Kirche verdient gemacht. 1328 bis 1337 leitete er
neben Trier auch noch das Mainzer Erzstift, dazu noch zeitweilig die Bistümer
Speyer und Worms. Er starb 21. Jan. 1354. Sein Grabmal im Trierer Dom. (Handbuch des Bistums Trier,
1952). W.: Gedwarsbalkt van wit en blauw, een rode leeuw met gouden kroon. |
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Boemund II von
Warsberg (Ettendorf) |
1354-1361 |
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W.:
Gold, ein schwarzes Schräg-kreuz und ein Silberner Turnierkrage |
Am 3. Febr. 1354 wurde mit seltener Einmutigkeit Boemund II von Saarbrücken zum Erzbischof gewählt. Er enstammt einer jüngeren Linie des Elsässer Geschlechts von Ettendorf. Lange Erfahrung in geistlichen und weltlichen Geschäften, gute Rechtskenntnisse, sowie Gottesfurcht und Sittenreinheit hatten ihn dem Domkapitel empfohlen. Besondere Aufmerksamkeiten schenkte er den Abteien und Klöstern. Wegen seines vorgeschrittenen Alters trat er im Mai 1362 mit Genehmigung des Papstes, unter Beibehaltung seiner bischöflichen Würde, zurück. Er zog sich auf das Schloß Saarburg zurück und ist dort am 10. Febr. 1367 gestorben. Sein Grab befindet sich im linken Seitenschiff des Trierer Doms and der Wand des Ostchors. |
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Kuno von Falkenstein |
1362-1388 |
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W.:
Getheilt von Rot und Gold. |
Kuno von Falkenstein, geboren 1320, wurde am 27. Mai 1362
vom Papst zum Nachfolger Boemunds II ernannt. Die Priester- und Bischofsweihe
erhielt er wahrscheinlich im September 1362. Als Sohn Kunos I von
Falkenstein, Herr zu Münzenberg, und der Gräfin Johanna von Saarwerden,
entstammte er dem Erzstift Mainz. Schon 1345 war er im Mainzer Domkapitel
Scholaster. 1360 wurde er Koadjutor des Erzbischofs Boemund. - Er war ein
tüchtiger Regent und befestigte in der trierischen Kultur und Politik die
unter Balduin begonnene mittelrheinische Richtung. In kriegerischen
Unternehmungen schuf er bald Ordnung und sauberte das Land von Räubern. 1363 und 1366 bis 1371 war er auch
Administrator des Erzstifts Köln. Er starb am 21. Mai 1388 auf der von
ihm ausgebauten Burg Welmich unterhalb St. Goar. Sein Grabmal ist in der St.
Kastorkirche in Koblenz. |
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Das wappen ist dokumentiert von Gelre. fol. 32, n° 103: W.: De gu, coupé d’or. C. Un chien d’arg. entre deux bannières, l’une aux armes, l’autre d’az. à la roue d’arg. couronne d’or sur chapeau de gu. rebrassé d’herm. L.: here v. valkensteyn. Siegel des Erzbischofs Kuno von Trier[2] Der Bischof von Trier und seine Vasallen. Armorial de Gelre. fol. 32. |
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Werner von Falkenstein |
1388-1418 |
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W.:
¼ 1&4 Trier; 2&3: Falkenstein. |
Kuno von Falkensteins Großneffe folgte ihm als Werner III von Falkenstein auf dem bischöflichen Stuhl. Vorher war er Archidiakon und Probst von St. Florin Koblenz und St. Paulin in Trier. Nach Resignation seines Großoheims wurde er vom Papst zum Erzbischof ernannt. Er erhielt im Sept. 1388 die Priester- und Bischofsweihe. Er übernahm ein reiches und schuldenfreies Gebiet, konnte es aber in seiner 30 jährigen Regierungszeit nicht in diesem Zustand halten. Die Gesta rühmt seine Ruhe und Friedfertigkeit. Sein Anteil an der Recihspolitik war gering. Am 4. Oktober 1418 starb er auf Schloß Deuerburg (Welmich). Seine Ruhestatte fand es in St. Kastor wo sein Grabmal noch erhalten ist. |
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Otto von Ziegenhain |
1418-1430 |
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W.:
1|2 1. Trier; 2. Gold, ein schwarzes Schildeshaupt darauf ein Silberner sechsstrahliger
Stern (Zie-genhain). |
Otto von Ziegenhain entstammte dem hessischen Grafengeschlecht der von Ziegenhain und war ein Neffe seines Vorgangers Werner von Falkenstein. Er studierte in Wien. 1383 scheint er Probst an der St. Martinskirche zu Worms gewesen zu sein. Nachher war er eine Zeitlang an der Universität von Heidelberg. Am 11. März 1409 wurde er Domprobst in Trier. Als solcher vertrat er bei verschiedenen Gelegenheiten den Erzbischof, so beim Konzil in Konstanz. Am 13. Okt. 1418 wählte ihn das Domkapitel einstimmig zum Erzbischof. Geweiht wurde er 1419. Er war ein sittenreiner und frommer Bischof und bemühte sich das religiöse Leben seiner Diözesanen zu heben. In den Klöstern verlangte er strengen Beachtung der Ordensregeln und die Wiederher-stellung der Disziplin. Besonders unterstützte er die Reformbestrebungen des Abts Johannes Rode von St. Matthias. Als er am 13 . Februar 1430 starb, hinterließ er ein reiches, geordnetes Erzstift. Sein Grab befindet sich im Trierer Dom. (Meyer). |
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Rhaban von
Helmstätt |
1430-1439 |
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Nach dem Tode Otto von Ziegenhains wählte die Mehrheit des
Domkapitels den Domscholaster Jakob von Sierck, die Minderheit den
Domdechanten von Köln, Ulrich von Manderscheid zum Nachfolger. Darauf ernannt
der Papst Martin V. am 22. Mai 1430 den Bischof von Speyer, Rhaban von
Helmstätt zum Trierer Erzbischof. Dieser Entscheidung fügte sich Ulrich von
Manderscheid nicht und ließ sich am 10. Juli 1430 in Koblenz vom Domkapitel
erneut wählen. Es begann darauf ein langer Kampf in dem selbst Papst und
Kaiser Rhaban nicht zur Macht verhelfen konnten. Auch Nikolaus von Kues
suchte zu schlichten. Schließlich wurde der 6 Jahre dauernde Streit durch die
Beschluße von St. Goar und Rhens (31. Mai 1436) entschieden, die Rhaban als
rechtmäßigen Erzbischoif anerkannten. Schon |
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bei der Huldigung kam es am 9. Mai 1436 in Koblenz zu einem Aufruhr, sodaß Rhaban auf den Ehrenbreitstein fliehen mußte. Er zog sich dann am 8. Januar 1438 nach Speyer zurück, verzichtete auf das Erzbistum und überließ es am 10. April 1439 Jakob von Sierck. Rhaban starb am 4 . November 1439 in Speyer und wurde auch dort beerdigt. W.: ¼ 1&4: Trier; 2&3: Silbern, ein schwarzer auffliegender Adler (Helmstätt) |
Der Erzbischof von Trier Aus Bergshammers Vapenbok |
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Ulrich von
Manderscheid |
1430-1436 |
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W.:
¼ 1&4: Trier; 2&3: Gold, ein roter gezackter Balken. (Manderscheid). |
Nach dem Tode Ottos v. Ziegenhain 1430 wählte ein Teil des Domkapitels den Domscholaster Jakob von Sierck und der andere kleinere Teil mit dem Domprobst Freidrich von Cröv an der Spitze den Kölner Domdechanten Ulrich von Manderscheid zum Erzbischof. Beide Gewählte reisten zur Bestätigung ihrer Wahl nach Rom. Papst Martin V. aber kassierte jedoch die Wahl beider und ernannte den greisen Bischof von Speyer, Rhaban von Helmstätt zu Erzbischof von Trier (22. Mai 1430). Während Jakob von Sierck resignierte, weigerte sich das Domkapitel den neuernannten Erzbischof anzuerkennen und schlug sich auf die Seite Ulrichs, der an seiner Wahl festhielt. Hinter Ulrich stand nicht nur der Adel des Trierer Landes sondern auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln, sowie die Herzöge von Bayern, der Landgraf von Hessen, der Markgraf Jakob von Baden u.a.. So entstand ein langer Streit zwischen Rhaban und Ulrich,
der in regelrechte Kriege sich ausweitete. Die Stadt Trier, die anfanglich |
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auf Ulrichs Seite stand, begann sich nach und nach von ihm zu lösen und als Ulrich Geldforderungen and die Stadt stellte kam es zum endgültigen Bruch. Ulrich versuchte nun in einer mehrjährigen Fehde Herr der Stadt zu werden. Beschießung der Stadt, Verwüstungen der Umgegend brachten Ulrich keine Erfolge, dafür aber den Zorn der Stadt und der Bürgerschaft. Mehrfach wurde versucht durch Verträge eine Einigung zu erreichen - vergeblich, Ulrich wollte sich nicht beugen. Schließlich sprach der Kaiser über ihn die Reihsacht aus und als Ulrich 1436 nach Rom reiste um doch noch den Papst für sich zu gewinnen starb er in Zürich. (Meyer). Das
Wappen ist dokumentiert von den Bergshammerer Wappenrolle fol 100 r°, n°
1426. W.: d’or à
la fasce vivrée de gu. L.:
madelscet. |
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Jakob
I von Sierck |
1439-1456 |
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W.:
¼: 1&2: Trier 2&3: Gold, ein roter Schrägbalken mit drei Silbernenen
Jakobsmuscheln (Sierck).
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Jakob von Sierck, Sohn des Freiherren Arnold von Sierck,
studierte 1414 als Domizellar von Trier in Heidelberg, wurde 1418
Domkapitular und am 18. Oktber 1422 Domscholaster. Bereits 1430 von der
Mehrheit des kapitels zum Erzbischof gewählt, verzichtete er zugunsten des
wegen seiner strittigen Wahl vom Papst ernannten Rhaban von Helmstätt, wurde
dann von diesem 1439 zum Koadjutor bestimmt und vom Papst am 19. Mai
bestätigt. Die Bischöfliche Weihe erhielt er am 30. August 1439 auf Schloß
Mensberg. Staatsmännisch begabt, nahm er regen Anteil an der Reichs- und
allgemeinen Kirchenpolitik. Er trat nach vorübergehender Neutralität aus de
Obedi-enz Eugens IV. zu den Basler und Felix V. über und wurde daher von
Eugen IV. abgesetzt, hielt sich jedoch in seinem Bistum und erlangte von
Papst Nikolaus V. 1447 seine Anerkennung wieder. Er suchte Frömmighkeit und
Zucht der Welt- und Ordensgeistlichen zu heben und setzte die von Otto von
Ziegenhain begonnenen Reformen der Benediktinerklöster fort. Dem Dom-kapitel
und anderen Stiften |
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gab er neue Statuten und den geistlichen Gerichten in Trier und Koblenz eine neue Gerichtsordnung. Er starb am 28. Mai 1456 und wurde im Chor der Liebfrauenkirche beigesetzt. Sein Grab wurde 1949 gefunden. (Meyer). |
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Johann II von Baden |
1456-1503 |
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W.:
¼: 1&4: Trier; 2&3. Gold, ein rother Schrägbalken (Baden). |
Johann II von Baden, geboren 1434 als Sohn des Markgrafen Jakob I von Baden, studierte 1452 zu Erfurt, 1454 in Pavia, 1455 in Köln. Er wurde im jugendlichen Alter von 22 Jahren am 21. Juni 1456 zum Erzbischof von Trier gewählt, aber erst im Mai 1465, nach Vollendeng seines 30. Lebensjahres zum Bischof geweiht. Er war ein begabter und scharfsinniger Herrscher, der den Kurstaat mit starker Hand leitete. Als Freund der Wissenschaft gründete er 1473 die Universität in Trier. Er war ein frommer und mit seltenen Geistesgaben ausgestatteter Herrscher mit hohen sittlichen Eigenschaften. Er starb am 8. Frebruar 1503 auf dem Ehrenbreitstein und wurde im Westteil des Trierer Doms beigesetzt. |
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Jakob II von Baden |
1503-1511 |
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W.:
¼: 1&4: Trier; 2&3. Gold, ein rother Schrägbalken (Baden). |
Jakob II von Baden war das älteste Kind (unter 15 Kindern)
des Markgrafen Christoph v. Baden. Geboren am 6. Juni 1471 machte er zunächst
seine Studien in Bologna, dann in Rom, wo er auch königlicher Gesandter war.
1500 berief ihn sein Großonkel als Koadjutor nach Trier, allerdings gegen den
Willen eines Teils des Domkapitels. Am 5. März 1503 wurde er durch Mehrheit
zum Erzbischof gewählt. Während seiner Regierungszeit suchte er durch kluge
politische, finanzielle und wirtschaftliche Maßnahmen dem Erzstift zum
Wohlstand zu verhel-fen. Zur religiösen Vertiefung der Gläubigen belebte er
das Bruderschaftswesen. Seiner besonde-ren Fürsorge durfte sich die Trierer
Universität erfreuen. Er starb am 27. April 1511 in Köln und fand in der Stiftskirche von St.
Florin in Koblenz seine letzte Ruhestätte - Der Sarg mit dem Grabmal wurde
1808, nach der profanierung der Florinskirche in die Familiengruft in
Baden-Baden übernommen. |
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Richard von
Greifenklau zu Volrads |
1511-1531 |
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Schloß Montabaur W.:
¼ 1&4 Trier; 2&3.: Blau, ein goldener Lilienhaspel (Greifenklau). |
Richard von Greifenklau zu Vollrads war 1467 geboren, seit
1478 Domizellar, 1483 Domherr, 1503 Kantor, wurde am 15. Mai 1511 vom
Domkapitel einstimmig zum Erzbischof gewählt und damit ein Mann zur Regierung
des Erzbistums berufen, der zu den bedeutensten Männer seiner Zeit gehörte.
Er war ein Vorkämpfer für die Macht der Territorialfürsten gegen den Kaiser,
Verfasser des “Reichsregiments” von 1521, Leiter mehrerer Fürstenbündnisse in
Westdeutsch-land. Mit Klugheit und Geschick wahrte er das Ansehen seines
Landes und wehrte mit ritter-lichem Mut die Feinde unter Franz von Sickingen
vom Kurstaat ab. Selbst priesterlich gesinnt, sann er beim Klerus sehr auf
priesterliche Haltung und hielt unwurdige Vertreter fern. Er suchte auf dem
Reichstag zu Worms 1521 Luther beim alten Glauben zu halten und erlebte in
Gegenwart des Kaisers Maximilians eine glanzvolle Ausstellung des Hl. Rocks.
So hinterließ er seinem Nachfolger nach seinem Tode am 13. März 1531 ein
treugebliebenes katholisches Bistum und ein geordnetes Staatswesen. Sein
Grabmal im Trierer Dom. (Meyer). |
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Johann III von
Metzenhausen |
1531-1540 |
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Wappen Johann III von Metzenhausens im Trierer Dom Johann III von Metzenhausen war 1492 geboren, war 1511
Domherr, 1512 Kantor, 1517 Domdechant, 1518 Domprobst und wurde am 27 März
1531 zum Erzbischof gewählt, am 26. März 1532 zum Bischof konsekriert. Ambrosius
Pelargus schildert ihn in einem Brief an Erasmus von Rotterdam als einen Mann
mit offenen Zügen, nünnenhafter Gestalt, leutselig und mit hellem Geist.
Staats- und kirchenpolitisch verfolgte er dieselben Ziele wie sein Vorgänger.
Er verteidigte die landesfürstliche Rechte, trat für einen Ausgleich in den
religiösen Gegensätzen des deutschen Volkes ein und hielt am alten
katholischen Glauben fest. An den Trierer Univer-sität wirkte zu seiner Zeit
der gelehrte Dominikaner Ambrosius Pelargus. Die Rechtspflege förderte er
durch Einführung einer neuen Ordnung in den Konsistorien in Trier und
Koblenz. Er erlag am 22. Juli
1540 einem Schlaganfall und wurde am 26. Juli 1540 im Trierer Dom
beigesetzt. Sein Grabmal gehört zu den bedeutendsten der Renaissancezeit
diesseits der Alpen. W.:
¼: 1&4: Trier; 2&3. Blau, ein goldener Kesselhaken.(Metzenhausen.) Helmzier:
Ein Schirm von Trier, besteckt mit Pfauenspiegel, belegt mit das Wappen
Metzenhausen. |
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Johann IV Ludwig
von Hagen |
1540-1547 |
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W.:
¼: 1&4: Trier; 2&3: Gold, ein Querbalken zwischen 15 Schindeln 5, 4,
3 2, 1 (Hagen). |
1510 Domizellar, 1515 Domherr, 1518 Archidiakon von St
Kastor, seit 1532 Domprobst, wurde er am 9. August 1540 zum Erzbischof
gewählt. Da er fast immer kranklich war, konnte er sich an vielen
Staatsgeschäften nicht beteiligen. Er war wissenschaftlich interessiert und
ein Freund des Humanisten Bartholomeus Latomus. Die Geistlichen ermahnte er
oft zu einem sittlichen Lebenswandel und ließ durch Andachten und öffentlichen
Gebete immer wieder die Einheit des Glaubens erflehen. Er starb am 23. März
1547 auf dem Ehrenbreitstein. Über seine 1804 zerstörte Denkmal siehe Kd. Dom
Seite 275. Der prachtvolle Porträtkopf des Erzbischofs wurde 1950 in
Liebfrauen gefunden. |
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Johann V von
Isenburg |
1547-1556 |
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W.:
¼: 1&4: Trier; 2&3: ¼: 1&4: Silbern, zwei rothen Balken; 2&3:
Silbern, zwei schwarzen Balken. (Isenburg) |
1515 Domizellar, 1532 Domkapitular in Trier, seit 1534
Archidiakon von St. Agatha, wurde am 20. April 1547 zum Erzbischof gewählt.
Die Priester- und Bischofsweihe hat er nicht empfan-gen. Er bemühte sich sehr
um die Läuterung des katholischen Glaubens und Lebens. Das Erzstift verdankt
seiner Umsicht und Klugheit, trotz anhaltender Beunruhigung durch
Kriegswirren, den sicheren Fortbestand. Seit Anfang des Jahres 1553 litt der
Kurfürst an schwerem Siechtum und war stumm. Er starb am 18. Februar 1556 in
Montabaur und wurde in der Florinskirche in Koblenz beigesetzt. Meyer fügt
an das Wappen noch hinzu : Helmzier 1. Ein Schirm von Trier, besteckt mit
Pfauenspiegel und belegt mit das Wappen von Isenburg. 2. D.: Zwei flügel. 3.
S.: Zwei Flügel. S.: Zwei Engel. |
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Johann VI von der
Leyen |
1556-1567 |
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Johann VI. entstammte dem Geschlecht derer von der Leyen
zu Gondorf, war seit dem 14. März 1548 Archidiakon von St. Peter zu Trier,
wurde am 22. Oktober 1555 vom Domkapitel zum Koadjutor bestellt, am 18.
Frebruar 1556 zur Leitung des Kurstaates berufen und am 25 April 1556 im Dom
inthronisiert. Er hatte eine ausgezeichnete wissenschaftliche Vorbildung
genossen, war allerdings nicht Priester und hatte auch nicht die
Bischofsweihe empfangen. Er bereitete sich aber auf die Priesterweihe vor und
starb als Diakon. Sein ganzes Bestreben lag darin, der Gegenreformation im
Trierer Land den Weg zu bereiten. Er berief 1560 die Jesuiten nach Trier. Er
starb am 10. Februar 1567 in Koblenz und wurde in der Florinskirche
beigesetzt. Sein Grabmal wurde 1808 zerstört. (Meyer). W.: ¼ 1&4: Trier; 2&3: Blau ein silberner Pfahl
(Von der Leyen). Helmzier: Ein schirm von Trier, besteckt mit Pfauenspiegel
und belegt mit das Wappen Von de Leyen. |
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Jakob III von Eltz |
1567-1581 |
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Wappen des Jakob II von Eltz, von Jost Amman, 1579 Die
Unterschrift von Jost Amman lautet: Churfürst
zu Trier. Ein edler Löuw im rothen feldt / Sampt dem roth Creutz den Sig
behelt: De edle Löuw ist Gottes Sohn / Der unser sünd hat abgethon. Am
blutign Creutz / dem Todt sein Macht Genommen / und uns wider bracht Das
Leben und die Seligkeit / So ewiglich uns ist bereit. Jakob III. von Eltz wurde im Jahre 1510 als Sohn des
angesehenen Adelsgeschlechts auf Burg Eltz geboren, hatte schon als Knabe
eine Domherrenpfrände in Trier, wurde am 13. Oktober 1547 Domdechant und 1564
Rektor der Universität Trier. Das Kapitel erwählte ihn am 7. April 1567 zum
Leiter des Kurstaats. Mit ihm stieg der verkörperte Geist der
Gegenreformation den erzbischöflichen Stuhl. Priester war er bereits seit
Ostern 1550; die Bischofsweihe empfing er am 17. April 1569. Am 17. Mai 1569
unterwarf er sich als erster deutscher Fürst dem Informa-tionsprozeß nach den
Bestimmungen des Trienter Konzils. Für den Katholischen Glauben setzte er seine
ganze starke Persönlichkeit mit Erfolg ein. Die Glaubenserneuerer hielt er
mit harter Zähigkeit überall vom Kurstaat fern. Den Trierer Jesuiten, seinen
treuen Helfern im Kampf für den Glauben, überwies er 1580 das alte
Franziskanerkloster mit der Kirche und begründete 1580 das Jesuittenkollegium
in Koblenz. 1576 konnte er die alte Reichsabtei Prüm dem Erzstift eingliedern
und so auch dort den Katholizismus erhalten. 1580 mußte die Stadt Trier nach
langem Ringen endgültig ihrer Reichsunmittelbarkeit entsagen. Als Jakob III.
am 4. Juni 1581 starb, da verlor das Deutsche Reich eine Säule der
Rechtsglaubigkeit, der Kurstaat Trier einen starken Mann der Ordnung, die
Erzdiözese einen frommen Priester und einen treuen Oberhirten. Er wurde im
Dom beigesetzt; sein Herz aber ruht unter dem Altar des Trierer
Jesuitenkirche. (Meyer). W.: ¼ 1&4 Trier; 2&3: Quergetheilt oben in Roth
ein wachsender goldene Löwe, unten Weiss.(Von Eltz). Helmzier: 1. Eine Bischofsmütze auf ein Kissen 2. Ein Schirm von Mainz,
die Armen des Kreuzes bestochen mit Pfauenfedern. 3. Der Löwe aus dem Wappen
zwischen zwei mit Herzen bestreuten Flügel. Nach der einverleibung Prüms in 1576 wurde das Wappen von
Prüm auf ein Herzschild hinzugefügt. Das Wappen von Prüm zeigt ein weisses
Osterlamm mit Fahne auf rotem Felde. |
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© Hubert de Vries 2012-01-12
[1]
Adam-Even, Paul & Léon Jéquier: Un Armorial français du XIIIe
siècle, l'armorial Wijnbergen. In: Archives Heraldiques Suisses. 1951 pp.
49-62, pp. 101-110, 1952 pp. 28-36, 64-68, 103-111, 1953 pp. 55-77.
[2] Quelle: Rheinische Siegel II, Die Siegel der Erzbischöfe von Trier [956-1795], bearb. von Wilhelm Ewald, Nachdruck der Ausgabe Bonn 1910, Düsseldorf 1993, S.42.