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TRIER

 

EARLY EMBLEMS

The Arms of the Archbishops (in german)

Die Wappen der Erzbischöfe 1

Die Wappen der Erzbischöfe 2

Das Erzbistum-Kurfürstentumliches Wappen

 

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Die Wappen der Erzbischöfe  2

 

Johan VII von Schönenberg

1581-1599

 

Photo H.d.V. 03.’94

Großes Wappen Johan VII von Schönenbergs in Prüm.

Die Inschrift lautet: ioes • dei • gra • archieps • trevr • + [...] elector administrat [...]prvmie • anno salviis 1584.

 

Johann VII. von Schönenberg, geboren 1525 auf der Burg Hartelstein, seit 1570 Domprobst, Statthalter der Stadt Trier, und seit 1580 Rektor der Universität, wurde am 31. Juli 1581 zum Erzbischof gewählt. Gleich nach der Bestätigung des Papstes empfing er in der Jesuitenkirche die Priesterweihe und wurde am 12. August 1582 gelegenlich seiner Teilnahme am Reichstag in der Stiftskirche zum Hl. Kreuz in Augsburg zum Bischof konsekriert. Gleich seinen Vorgänger verfolgte er den Weg strengster Kirchlichkeit. 1585 gründete er das tridentinische Seminar in Koblenz und 1586 das Seminarium s. Banti in Trier. Er schärfte noch einmal die Bestimmung ein, daß die Pfarrer nicht ohne das  vorgeschriebene Examen und ohne Ablegung des Tridentini-schen Glaubensbekenntnisses eingeführt werden dürften. 1589 gab er den ersten Trie-rer Katechismus heraus. Er ging am liebsten in der einfachen Kleidung eines Pfarrers, selbst auf den Reichsversammlungen. Der Großen Politik war er nicht zugetan, und da dazu seine Regierung in die schwere Zeit von Krieg, Hunger und Pest fiel, befand sich sein Erzstift bei seinem Tode am 1. Mai 1599 in großer wirtschaftlicher Bedrängnis. Sein Grab fand er im Dom zu Trier.

 

Seit dem Regierung von Johann von Schönenberg ist das Erzbischöfliche Wappen auf ein Bischofsstab gekreuzt mit ein Schwert gestellt. Die Bischofsstab symbolisiert die religiöse Gewalt, das Schwert die bewaffnete Macht.

Gleichzeitig wurden auch Schildhalter introduziert.

Diese Verschönerung der heraldischen Repräsentation könnte vielleicht mit das verringerte Ansehen der Kirche nach dem Reformation zu tun haben und gehört demnach zum contrareformatorischen Gegenoffensive. Andererseits wurden im 16-ten Jahrhundert in viele Westeuropaische Länder Staatswappen introduziert wobei die Schildhalter das königliche, erzherzogliche und herzogliche Mandat der Staatsbehörden symbolisiert. In dem Sinne war die Einführung der Schildhalter ein Zeichen der modernisierung des Staatsgewaltes die allerdings schon im 13-ten Jahrhundert angefangen hatte.

 

Trierer Dom

 

W.: ¼ 1&4 Trier; 2&3: Schwarz, drei weisse breitarmige Kreuzchen (Schönenberg); Hs. Prüm.

Helmzier: 1. Eine Bischofsmütze auf ein Kissen*; 2: Ein Schirm Trier-Schönenberg; 3. Ein Bund Pfauenfedern.*

S.: Ein Greif auf die rechte und ein Löwe auf die linke Seite, hinter dem Schild Bischofsstab und Schwert gekreuzt. 

 

 

 

 

 

 

 

*Fehlt manchmal

Lothar von Metternich

1599-1623

 

Photo H.d.V. ‘99

Wappen Lothar von Metternichs im Trierer Dom

 

Lothar von Metternich wurde am 31. August 1551 geboren und war der Neffe des Kurfürsten Johann VI.. Nach seiner ausgezeichneten Erziehung bei den Jesuiten, vertiefte er sein Wissen auf weiten Reisen. So war er 1579 an der Universität zu Padua immatrikuliert. Damals war er bereits Domizellar des Trierer Domkapitels. Am 10. Februar 1595 wurde er dann Domkapitular. Nach seiner Ernennung  als  Scholaster am 2. Januar 1599 übte er einen starken einfluß auf die wissen schaftliche Durchbildung des Diözesanklerus aus. Am 7. Juni 1599 als Erzbischof gewählt, empfing er am 13. Juni vom päpstlichen Nuntius die Priesterweihe und wurde am 30. juli 1599in St. Florin zu Koblenz zum Bischof konsekriert. Als treubesorgter Oberhirte ließ er gleich im Jahre 1600 eine Visitation der Pfarrereien vornehmen, förderte den Schul- und Katechismus-unterricht und die Ausbildung des Klerus. Als Landesfürst führte er eine geordnete Verwaltung durch und brachte die Finanzen in Ordnung. Handel und Gewerbe unterstützte er tatkräftig und sicherte den Kurstaat durch Stärkung der militärischen Machtmittel. Als Reichsfürst war er eine der Hauptstützen der katholischen Liga. Er starb in Koblenz 17. Sept. 1623 und wurde im Dom zu Trier beigesetzt.

 

W.: ¼: 1&4: Trier; 2&3: Silbern, drei Schwarze Jakobsmuscheln 2&1; Hs.: Prüm.

Helmzier: 1. Eine Bischofsmütze auf ein Kissen; 2: Ein Schirm Trier-Metternich; 3. Ein schwarzer Schwanenkopf, ein Ring im Schnabel (Metternch).

S.: Hinter dem Schild Bischofsstab und Schwert gekreuzt

 

Philipp von Sötern

1623-1652

 

 

Philipp von Sötern, geboren 11. Dezember 1576 als Sohn eines lutherischen pfalzgräflichen Amtmanns aus einem alten Adelsgeschlechts des Hochwaldes, wurde von seinen katholischen mütterlichen Verwandten den Jesuiten übergeben und promovierte im kanonischen und bürgerlichem Recht. 1604 wurde er Domprobst in Trier, 1610 Bischof von Speyer und 1611 Kaiserlicher Rat und Kammerrichter. Am 25. September 1623 wählte ihn das Domkapitel einstimmig zum Erzbischof von Trier. Doch bald enttäuschte er durch sein falsches Finanz-gebaren und seine gewinnsüchtigen Bestrebungen zugunsten seiner Familie. Er geriet dadurch mit den Landständen und dem Domkapitel in scharfen Konflikt. Seine Außenpolitik war unglücklich sodaß viel Leid über das Erzstift kam. Als Parteigänger Frankreichs wurde er vom deutschen Kaiser 10 Jahre in Haft gehalten. Nach seiner Rückkehr aus der Verbannung änderte er seine Haltung nicht wesentlich und verlor deswegen am 31. Mai 1649 zum zweitenmal Land und Leute. Der Tod machte am 7. Februar 1652 seinem ruhelosen Leben ein Ende. Er wurde im nördlichen Seitenschiff des Trierer Doms beigesetzt.

 

W.: ¼: 1&4: Trier; 2&3: Gold, ein roter Kesselhaken (Von Sötern); Hs.: Prüm.

Helmzier: 1. Eine Bischofsmütze auf ein Kissen zwischen zwei Flügel; 2&3: Ein Schirm des Wappens.

S.: Hinter dem Schild Bischofsstab und Schwert gekreuzt

 

Karl Kaspar von der Leyen

1652-1676

 

 

Karl Kaspar von der Leyen wurde in Trier am 18. Oktober in St Gangolph getauft; er war der Sohn des Trierer Rats und Landeshofmeisters Damian von der Leyen. Am 9. September 1640 wurde er Domkapitular, 1648 Kantor, am 11. Juni 1650 Koadjutor und am 7. Frebruar 1652 Erzbischof in Trier. Die Bischofsweihe empfing er am 15. September 1652 in der Kirche der Trierer Karthäuser. Seine Regierungszeit wurde dem Trierer Lande zum Segen. Er suchte die Schäden des 30jährigen Kriegs zu beheben, gründete Waisenhäuser und Hospitäler, sorgte für Handel und Verkehr, dem Lande gab er ein neues Landrecht (1668) und sorgte für die Sicherheit durch Verstärkung der militärischen Machtmittel. Er war zugleich ein seeleneifriger Bischof, der der kirchlichen Disziplin seine ganze Sorge angedeihen ließ. 1656 führte er eine Generalvisita-tion der Klöster durch, 1656 gab er auch neue Bestimmungen über die Synodalvisitationen heraus. 1673 gründete er das Lambertinische Seminar und förderte das Bruderschaftswesen. Er starb am 1. Juni 1676 in Koblenz und wurde am 14. Juni im Dom zu Trier beigesetzt. Sein Grabmal im Dom zu Trier.

 

 

Die militärische Fassung zeigt:

 

W.: ¼: 1&4: Trier; 2&3: Blau, ein weisser Pfahl (Von de Leyen); Hs.: Prüm.

Helmzier: 1. Eine Bischofsmütze auf ein Kissen; 2. Trier/Von der Leyen; 3. Prüm.

S.: Hinter dem Schild Bischofsstab und Schwert gekreuzt.

 

Die kurfürstliche Fassung zeigt das Wappen mit eine Kurfürstenhut gedeckt.

 

Johann Hugo von Orsbeck

1676-1711

 

Wappen am Grabmal Johann von Orsbecks im Mainzer Dom

 

Johann Hugo von Orsbeck war das dritte von neun Kindern des Jülicher Kammerherren Wilhelm von Orsbeck, Herr von Vernich (†1648) und der Katharina von der Leyen (†1673), Tochter des kurtrierischen Landhofmeisters Damian von der Leyen (1583-1639) und der Anna Katharina Waldbott von Bassenheim (1587-1666). Katharina von der Leyen war die Schwester des Trierer Erzbischofs Karl Kaspar von der Leyen (1618-1676) und des Erzbischofs von Mainz Damian Hartard von der Leyen (1624-1678).

Von 1652 bis 1655 studierte er am berühmten Collegium Germanicum in Rom. Zwischenzeitlich fand er Aufnahme in die Domkapitel von Trier (1651) und Speyer (1653). 1655 erhielt er eine Pfarrpfründe in Oberdrees (heute ein Ortsteil von Rheinbach), 1656 eine zweite in Kettig unweit von Koblenz. In den Jahren 1655 bis 1657 schloss der junge Kleriker seine Studien an der Universität Paris und in Pont-à-Mousson ab. 1658 empfing er die niederen Weihen und trat Domkapitularstellen zu Speyer und Trier an. 1660 wählte man ihn zum Speyerer Domdekan, am 2. Januar 1672 in Trier zum Koadjutor und Nachfolger seines Onkels Karl Kaspar von der Leyen. Am 24. März 1674 erhielt Orsbeck in der Hofkapelle von Schloss Philippsburg (Ehrenbreitstein) die Priesterweihe.

Am 16. Juli 1675 wurde er zum Bischof von Speyer gewählt. Kaum hatte er dieses Amt inne, starb am 4. Juni 1676 sein Onkel. Bischof Orsbeck trat nun in Trier dessen Nachfolge an und verließ Speyer deshalb für immer. Am 1. Juni 1676, im Alter von 42 Jahren bestieg er den erzbischöflichen Stuhl von Trier und erlangte damit auch die Kurwürde.

Am 24. September 1710 ernannte er Bischof Karl Joseph von Lothringen, den zweiten Sohn des Herzogs von Lothringen, zu seinem Koadjutor und Nachfolger. Bald darauf verstarb er 77-jährig nach 35 Jahren Herrschaft.

 

Schloß Montabaur

 

W.: ¼: 1. Trier; 2. Prüm; 3. Rot, ein weisser Turm von einem Bischofsstab durchbohrt, im Schildeshaupt eine goldene Krone; 4. Blau, ein weisses Kreuz (Speyer). Hs.: Silbern, ein rotes Schrägkreuz zwischen vier grünen Wasserlilienblätter (Orsbeck).

Helmzier: 1. Bischofsmütze au einem Kissen; 2. Trier; 3. Speyer; 4. Prüm und Koblenz (?); 5. Orsbeck.

S.: Hinter dem Schild Bischofsstab und Schwert gekreuzt

 

 

 

 

Eine vereinfachte Fassung zeigt das Trierer Kreuz belegt mit das Wappen Orsbeck. (Kurfürstenwappen)

Karl Josef von Lothringen

1711-1715

 

Großes Wappen Karl Josef von Lothringens in Olmütz.

 

Karl Josef von Lothringen war der Sohn des Herzogen Karl V. von Lothringen und der Eleonora Maria, einer Schwester des Kaisers Leopolds I.; er war Bischof von Osnabrück und Olmütz, wurde am 24. September 1710 in der Kastorkirche in Koblenz von dem Domkapitel zum Koadjutor des Erzbischofs Johann Hugo ernannt und übernahm nach dessen Tode in Koblenz die Regierung des Erzstiftes. Die wenigen Jahre seiner Regierungszeit sahen das Land unter dem Druck der französischen Besatzung. Kaum hatte die Fremdherrschaft ein Ende, da starb der Erzbischof am 4. Dezember 1715 in Wien nach nur vierjähriger Amtszeit.

 

Wappen: ¼: 1.Trier; 2. Quergetheilt von Osnabrück und Hotzenplotz; 3. Prüm; 4. Olmütz. Hs: Lothringen.

K.: Kurfürstenhut

S.: Ein achteckiges Johanniterkreuz, Schwert und Bischofsstab gekreuzt und zwei schwarze Adler.

 

Auch:

W.: 1/6: 1&6: Silbern, ein sechsspeichiges Rad (Osnabrück); 2. Trier; 3. Zwei rot und silbern gezackten Querbalken (Hotzenplotz Stadt) 4.: Gold, ein schwarzer Adler belegt mit ein sechsstrahliger goldener Stern (Olmütz); 5. Prüm. Hs.: 1/6: 1. Ungarn 2. 1|2 van Anjou-Sizilen und Jerusalem; 3. Aragon; 4. Valois; 5: 1|2 Geldern und Jülich; 6.: Bar. H.: Lothringen.

K.: Kurfürstenhut

S.: Ein achteckiges Johanniterkreuz, und Schwert und Bischofsstab gekreuzt.  (Meyer).

 

Franz Ludwig von der Pfalz-Neuburg

1716-1729

 

PhotoEbay

 

Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg  war geboren am 24. Juli 1654, wurde am 30. Juni 1683 zum Bischof von Breslau ernannt, am 13. Juli 1694 Deutschmeister, am 5. November 1710 Bischof von Worms, und am 20. Februar 1716 Erzbischof von Trier. Am 3. März 1729 vertauschte er das Erzbistum Trier mit dem zu Mainz. Er starb am 18. April 1732 in Breslau und wurde dort in der von ihm erbauten Kapelle begraben. Trotz aller dieser hohen kirchlichen Ämter hat er aus familiären Grunden nur die vier niederen weihen gehabt, auch war er wegen seiner anderen Pflichten viel auswarts. Aber trotzdem war seine regierungszeit eine glückliche und segensreiche, da er ein begabter Herrscher und wegen seiner streng kirchlichen Erziehung und Gesinnung ein guter Bischof war. In seine Regierungszeit fiel der verhängnisvolle Dombrand, 1717, der eine bedeutende Umgestaltung des Bauwerks zur Folge hatte. (Meyer)

 

Kurfürstenwappen

 

W.: 1/9: 1. Pfaltz; 2.Bayern; 3. Julich; 4. Kleve; 5. Berg; 6.: Mörs; 7. Veldenz; 8.: Mark; 9. Ravensberg. Hs.: ¼: 1. Worms; 2. Silbern, ein goldener Bischofhut (Ellwangen); 3. ½: 1. Schlesien; 2. Blau, 6 silbernene Lilien 3,2,1 (Breslau*); 4. Prüm. Das Ganze belegt mit das Deutschordenskreuz: Schwarz ein goldenes Lilienkreuz, in der Mitte: Gold, ein schwarzer Adler mit Brustschild Trier.

K.: Kurfürstenhut.

S.: gekreuztes Schwert und Bischofsstab.

 

Franz Georg von Schönborn

1729-1756

 

Foto H.d.V. III.'94

Großes Wappen von Franz Georg von Schönborn (1729-1756) and der Fassade der Prümer Abtei, Prüm.

 

Franz Georg von Schönborn war geboren am 15. juni 1682 in Mainz, studierte zu Leyden, Salzburg, Siena und Rom, wurde 1711 Mainzer Gesandter in Spanien, 1716 Domherr zu Köln, 1723 Domprobst und am 2. Mai 1729 Erzbischof von Trier, am 17. Juni 1732 Bischof von Worms und gefürsteter Probst von Ellwangen. Am 25. Okt. 1729 weihte ihn sein Bruder in Bamberg zum Priester und am darauffolgenden Sonntag zum Bischof. Er war ein bedeutender deutscher Reichfürst, von Friedrich II. von Preußen und Maria Theresia gerühmt, Ratgeber vieler Landesfürsten und hoch angesehen bei Pabst Benedikt XIV. Persölich anspruchslos enfaltete er große Bautätigkeit (Ehrenbreitstein, Prüm, Paulinuskirche) und zeichnete sich durch gute Rechtspflege und Förderung der Studien aus. Dazu war er ein frommer und eifriger Bischof, der gerne in Trier lebte und selbst gerne die feierlichen Gottesdiensten hielt. Er starb am 18. Januar 1756 in Ehrenbreitstein. Grabaltar im Dom zu Trier.

 

W.: 1/8: 1. Roth drei silberne Schildchen (H. Eichelsberg); 2. Gold, ein schwarzer Doppeladler mit Reichsinsignien (Das Reich); 3. Blau, ein silbernenen Balken zwischen drei silberne Raute 2&1 (H. Heppenheim); 4. Hermelin ein rotes Kissen mit blauer Reichsapfel; 5 Wird von dem Herzschild eingenommen. 6. Schwarz, drei goldenen Garben 2 & 1 (G. Buchheim); 7. Gold, ein schwarzer Wolf; 8. Silbern das Wappen von Bouillon auf hermelingefütterten roten Mantel. 9. Silbern, ein blauer gekrönter Löwen belegt mit zwei roten Querbalken; H.: ¼ Trier; Worms; Ellwangen; Prüm. Hs.: Rot, ein goldener gehender Löwe auf drei silbernen Hügel, das Schild gekrönt.

Krone: Kurfürstenhut.

S.: Zwei Löwen, der Rechte mit die Reichsfahne, der Linke mit die Fahne Bouillons, und gekreuztes Schwert und Bischofsstab.

 

Johann Philipp von Walderdorff

1756-1768

 

Photo NN

Großes Wappen von  Johann Philipp von Walderdorff  an der Fassade von Schloss Engers.

 

Johann Philipp von Walderdorf wurde geboren am 24. Mai 1701 auf Schloß Molsberg bei Montabaur, wurde 1718 Domizellar im Trierer Domkapitel, 1736 Domkapitular, im gleichen Jahr Probst in St. Simeon, 1739 Vicarius generalis und 1742 Domdechant und Statthalter von Trier. Am 11. Juli 1754 wurde er Koadjutor Franz Georgs und von diesem als Titularbischof zu Patrossa am 15. Juni 1755 geweiht. Er zog am 24. Februar 1756 in Trier ein und wurde am 27. Februar 1756 inthronisiert; von der Bevölkerung geliebt und mit Freude begrüßt. Am 20. Juli 1763 wurde er dazu als Bischof von Worms erwählt. Er war kein großer Staatsmann aber ein guter Landesvater, leutselig und freigebig bis zur Verschwendung, ein Freund des heiteren Rokoko, aber kindlich fromm und ein großere Muttergottesverehrer. Er starb am 12. Januar 1768. Sein Denkmal an der Westseite des östlichen Pfeilers im Trierer Dom.

 

Schloss Engers

Kurfürstenwappen

 

W.: ¼: 1&3. Trier; 2&3 Prüm; H.: ¼ : 1&3: Schwarz, ein von Rot und Silbern quergetheilther golden gekrönter Löwe; 2&3: Silbern, zwei roten Querbalken.(Walderdorf)

Krone: Kurfürstenhut.

S.: Zwei Löwen und gekreuztes Schwert und Bischofsstab.

 

Staats- (Großes-) wappen

W.: ¼: 1: Trier; 2: Worms; 3: Prüm; 4. Silbernem Grund belegt mit roten Querbalken; H.: Schwarzen Grund ein getheilter Löwe, oben rot unten silbern.

Kurfürstenhut und zwei Löwen wie im Herzschild als Schildhalter. (Meyer).

 

Clemens Wenceslaus von Sachsen

1768-1801

 

Photo H.d.V. 2000      

Großes Wappen Clemens Wenceslaus von Sachsens an der Fassade der Präfektur am Markt in Trier

 

Clemens Wenzeslaus wurde geboren am 28. September 1739 als Sohn des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen und König von Polen, am 18. April 1763 Bischof von Freising, 27. April 1763 Bischof von Regensburg, im April 1764 zum Priester geweiht, 1766 zum Bischof konsekriert, wurde am 10. Februar 1768 Erzbischof von Trier. Er war ein würdiger und frommer Bischof, ein edler und wohlmeinender Kurfürst, aber ohne Tiefblick und ohne Willenstärke. Redlich mühte er sich um die Wohlfahrt seines Landes und Volkes, baute Fabriken und Wege, und suchte den Handel zu beleben. Als Kind seiner Zeit betätigte er sich in der wohlmeinenden kirchlichen Aufklärung, kehrte aber später, unter dem Eindruck der französischen Revolution zur konservativen Richtung zurück. Nach Aufhebung des Jesuitenordens verwendete er die Güter zum Unterhalt der Lehranstalten und baute 1775 das Priesterseminar, bewog Hontheim zum Widerruf, Josef II. zur  Rücknahme seiner freisinnigen Anordnungen, nahm aber am Emser Kongreß 1786 teil. Beim Einbruch der Republikaner 1794 verließ er sein Land und wurde 1801 der erzbischölichen Würde enthoben, blieb aber Bischof der rechtsrheinischen Pfarreien. Er starb am 27. Juli 1812 als Bischof von Augsburg in Oberdorf. 

 

W.: ¼: 1&4 Trier; 2.Getheilt von Rot und Silber (Augsburg) 3. Prüm; Herschild: ¼ Polen und Litauen mit Herzschild Sachsen.

Krone: Kurfürstenhut.

S.: Zwei Löwen und gekreuztes Schwert und Bischofsstab.

[Roter Fürstenmantel, innen mit Hermelin gefüttert (Meyer)]

 

Das Wappen des Erzbistum-Kurfürstentums

 

Das Wappen des Erzbistums war schon im 14-ten Jahrhunderts ein rotes griechisches Kreuz auf silbernem Felde und das sollte dann bedeuten das es sich um ein Verwaltungswappen handelt. In diesem Sinne ist es eine Fortsetzung des Trierer Marktkreuzes.

Im 16-ten Jahrhundert wurden eine Bischofsmütze als Insignia des geistlichen Ranges, und ein Schwert und ein Krummstab als Embleme des gewaffneten und geistlichen Gewalts zugefügt.

 

16-ten Jahrh.

 

 

Johannes Blaeuw, 1645.

Wappen des Kurfürstentums Trier  (Stich, 1780)

Ein Vortragekreuz  zugefügt, die Bischofmütze von ein Kurhut ersetzt.

 

Das Vortragekreuz soll das Verwaltungsgewalt symbolisieren.

 

Die Nachfolgestaaten

 

Ab 1795 war das Gebiet des Kurfürstentums auf den linken Rheinufer unter franzosicher Besatzung (das “Departement de Rhin et Moselle” und Dept. Sarre) und wurde annektiert in 1801. Ein neues bistum wurde errichtet unter bischof Charles Mannay. In 1803 wurde das ganze bistum vom neuen Bistums kontrolliert. Gleichzeitig wurde was noch des kurfürstlichen Gebietes auf dem ostliche Rheinufer übrig war sekularisiert und annektiert von Nassau-Weilburg

In 1815 wurde das linksrheinische Gebiet des ehemaligen Kurfürstentums ein Teil der Preussischen Rheinprovinz.

Das emblem des Departements Rhin et Moselle

 

 

Das Wappen Nassau Weilburgs

Nassau Weilburg, Eine feine Mark, 1809 (rev).

 

Großherzogthum  Niederrhein

 

Das Großherzogthum Niederrhein wurde gebildet aus den an Preußen überwiesenen linksrheinischen, bis dahin franzözischen Gebietstheilen (Patent vom 5. April 1815, Gesetz-Samml. 1815, S. 23 und vom 21. Juni 1815, Gesetz-Samml. S. 126). Dies sind:

1. ehemalige Kurtrierische und

2. ehemalige Kurkölnische Reichsländer

Somit noch 26 andere und kleinere Gebiete.

Das Großherzogthum Niederrhein wurde 1828 mit das gleichzeitig enstandene Großherzogthum Jülich-Cleve-Berg vereint in die Rheinprovinz.

Ein Wappen wurde durch Allerhöchste Ordre vom 9 Januar 1817 bestimmt.

 

 

Wegen des Großherzogthums Nieder-Rhein. Im silbernen Felde der Preußische Reichsadler, auf dessen Brust ein grünes, mit einem silbernen, wellenweis gezogenen Schägrechtsbalken belegtes, mit einer Krone bedecktes Herzschildlein ruht.

Auf dem gekönten Helme, mit grünsilbernen Decken, je zwei mit dem Schrägwellenbalken bezeichnete grüne Adlerflügel.

 

í Die fünfblättrige Krone ist dem Herzschildlein erst im Jahre 1864 hinzugefügt worden.

 

Für die Rheinprovinz wurde das Wappen erst in 1881 mit Schildhalter vermehrt. [1]

 

 

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© Hubert de Vries 2012-01-12

 



[1] Gritzner, Maximilian: Landes- und Wappenkunde der Brandenburgisch-Preußischen Monarchie. Geschichte ihrer einzelnen Landestheile, deren Herrscher und Wappen. Carl Heymanns Verlag. Berlin, 1894. Pp. 50-53

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